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Coastal Biker - Mit dem Fahrrad die Welt erkunden

     
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25. Februar 2009

Nun sind wir also auf Tasmanien angekommen. Nach ein recht ruhigen Fährfahrt von Melbourne nach Devonport erreichten die tasmanische Hafenstadt am frühen Morgen und machten uns auf die Suche nach einem Zeltplatz, um dort unser Schlafdefizit der letzten Nächte (Zugfahrt von Sydney nach Melbourne und Fährfahrt nach Devonport) auszugleichen.

Dann ging es endlich los und wir machten uns auf unsere erste richtige Etappe und stellten schnell fest, dass zwei Gegensätze auf einander trafen, unsere noch nicht vorhandene Kondition und tasmanische Hügel gespikt mit Gegenwind. Nichtsdestotrotz haben wir es immerhin bis zum Narawntapu Nationalpark geschafft. Dort machten wir auch unsere ersten Begegnungen mit der australischen / tasmanischen Tierwelt und trafen auf Känguruhs und Wallabies, die uns interessiert beim Essen beobachteten. Gegen Abend wurde der Wind immer stärker, was dazu führte, dass am nächsten Morgen alles mit einer feinen schwarzen Staubschicht bedeckt war.
Der nächste Tag führte uns dann auf eine wunderbare tasmanische Schotterpiste, die stellenweise zusätzlich noch mit allerfeinstem Wellblech garniert war. Die Wellblechabschnitte sowie ein sehr langer und steiler Anstieg sorgten dafür, daß wir trotz starken Rückenwindes nur sehr langsam vorankamen und bereits in Beauty Point unser Zelt aufbauten.

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05.März 2009

Nach einem Ruhetag in Beauty Point ging es auf einem, für hiesige Verhältnisse, flachen Weg im Tamar Valley nach Launceston, der zweitgrößten Stadt Tasmaniens. Auf dem dortigen Campingplatz trafen wir ein amerikanisches Ehepaar (aus Alaska), das mit ihrem erwachsenen Sohn ebenfalls mit dem Fahrrad unterwegs waren. Das interessante war aber das Fahrrad, mit dem das Paar unterwegs war. Es ist ein Liegedreirad mit Sonnendach für die hinten fahrende Person. Das beste daran ist aber, daß auf diesem Sonnendach Solarzellen befestigt sind, die einen Elektromotor speisen, der bei Bedarf zugeschaltet werden kann. So macht bergauf fahren natürlich richtig Spass. Allerdings ist das Gefährt mit Sicherheit auch ziemlich schwer.
Von Launceston ging es dann stetig bergauf mit kurzen Zwischenabfahrten nach Lilydale Falls und in den darauf folgenden Tagen via Scotsdale und einigen Anstiegen nach Weldborough. Während einer kurzen Pause im letzten Anstieg nach Weldborough meinte Simone dann: "Guck mal ein großer Igel." und zeigte in Richtung Straßenrand. Wie sich auf den zweiten Blick aber schnell feststellen ließ, handelte es sich bei dem "Igel" um ein Echidna, ein mit dem Schnabeltier verwandten, halb blinden, australischen Tier, das mit seinem langen Schnabel in der Erde nach Eßbarem sucht. In Weldborough angekommen, wollten wir hinter dem dortigen Hotel auf der Wiese campen, was normalerweise gegen eine Mahlzeit im "Restaurant" problemlos möglich ist. Allerdings hatten wir nicht bedacht, daß Sonntag ist und das Hotel sonntags geschlossen hat. Glücklicherweise war aber jemand da und hatte Mitleid mit uns und ließ uns auf der besagten Wiese zelten.

Echidna

Passstraße im Regen

Der nächste Tag begann mit dem restlichen Anstieg zum Weldborough Pass (650m). von wo es dann theoretisch nur noch bergab in Richtung Meer geht. Bereits beim Anstieg fing es leicht an zu nieseln und dieser Regen entwickelte sich zum "Ich seh so aus, als mach ich nicht naß, mache aber richtig naß"-Nieselregen. Der Pass hing in Wolken, so dass wir von der guten Aussicht nichts hatten und die anschließende Abfahrt wurde richtig naß und kalt. In St Helens angekommen freuten wir uns erstmal über die erste warme Dusche seit Tagen und die Möglichkeit die Wäsche zu waschen. Dies veranlasste uns auch dazu einen Ruhetag einzulegen. Den Plan am Ruhetag an die Bay of fires zu fahren, verwarfen wir aufgrund schlechten Wetters aber schnell wieder und genossen stattdessen einen ruhigen Tag in der Campingküche zusammen mit Sarah und Hans, einem deutschen Radfahrerpaar, die aus Richtung Hobart kamen und uns noch einige hilfreiche Tips geben konnten. In der nächsten Nacht zog leichter Sturm auf, der den Regen vertrieb, aber auch unseren zweiten Versuch zur Bay of fires zu kommen, zunichte machte, da es uns in dieser Richtung sonst von der Strasse geweht hätte. So legten wir nur einen kurzen Radtag ein und fuhren nach Scamander, wo es ja schliesslich auch einen Strand gibt.

Der Wind tat uns nicht den Gefallen einzuschlafen, nein, er drehte lediglich auf Süd bis Südwest, so dass er auf unseren Weg nach Bicheno nun direkt von vorne kam und wir die flache Strecke nur eingeschränkt geniessen konnten. Immerhin hatten wir immer wieder Aussicht auf die Küste mit weißen Sandstränden und türkisblauem Wasser.

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14. März 2009

Der Ostküste weiter Richtung Süden folgend machten wir uns bei nun akzeptablem Gegenwind auf in Richtung Freycinet Nationalpark, um am dortigen Campingplatz festzustellen, dass in Tasmanien ein langes Wochenende bevorstand und der Campingplatz ziemlich ausgebucht war. Wir bekamen aber noch einen Platz für eine Nacht im Nationalpark. Der Platz lag wunderschön direkt hinterm Strand und jede Zeltbucht hatte einen eigenen Zugang zum Strand. Nachts hörte man dann die Possums, wie sie versuchten an die Lebensmittel der Camper zu kommen.

Wineglas Bay

Am nächsten Tag hieß es dann ein paar Kilometer zurück nach Coles Bay zu fahren, um auf dem dortigen Campingplatz (der bei weitem nicht so schön gelegen war) noch ein Plätzchen zu ergattern bevor es nach ein paar Stunden am Strand erneut in den Nationalpark ging, um zum Wineglass Bay Lookout zu laufen und die Aussicht auf die schöne Wineglass Bay zu geniessen.
Von anderen Radfahrern hatten wir den Tip bekommen,den Weg von Coles Bay nach Swansea mit Hilfe einer "Bedarffähre" abzukürzen und so ca. 40 km zu sparen. Die entsprechende Telefonnummer gab es auch dazu. Man ruft also unter der Nummer an und fragt ob die "Fähre" denn bei dem Wetter auch fahren würde. Wir riefen also am Vortag schon mal an und bekamen die Auskunft wir sollten am Fahrtag morgens nochmal anrufen, dann könne man die Wellen entsprechend einschätzen. Gesagt, getan, wir rufen also am nächsten Morgen wieder an und bekommen die Auskunft: "Die Wellen sind zu hoch, wir können heute nicht fahren". Von dieser Aussage etwas verärgert, fahren wir los und sagen uns, wir suchen mal die entsprechende Bootsrampe und versuchen unser Glück. Die Rampe ist schnell gefunden, allerdings von der "Fähre" keine Spur. Also nochmal anrufen, denn Wellen sind eigentlich nicht zu sehen. Das mit dem Telefonieren funktioniert aber nicht, weil die einzige Telefonzelle weit und breit nur mit Telefonkarten funktioniert und unsere Handykarte keinen Empfang hat. Also halten wir uns weiter in der Nähe der Rampe auf und als wir Leute im Garten sehen, fragen wir, ob sie den Bootsmann kennen und siehe da, er wohnt nur 2 Häuser weiter, aber es gibt keine Klingel und wir sind wieder ratlos. Kurz darauf sehen wir jemanden im Garten, doch bevor wir ihn ansprechen können, ist er auch wieder verschwunden. Ein paar Minuten später kommt seine Frau und erklärt uns, ihr Mann mache schon mal das Boot fertig und so nimmt die Fährfahrt ihren Lauf.

Die Fähre

Entladen der Fähre

Als erstes wird uns genau erklärt, welche Taschen wir wo vom Rad zu entfernen haben, wo wir die Taschen und die Räder dann hinstellen sollen und wie sie dann ins Boot geladen werden. Und dann kommt die "Fähre". Dabei handelt es sich um ein ca. 4m langes und ca. 2 m breites Anglerboot. Wir verladen die Räder und Taschen, bekommen jeder eine Schwimmweste und los geht die ca. 2 minütige "Fährpassage". Wir werden ca. 200-300 m über die Mündung des Swan Rivers an den gegenüberliegenden Strand geschippert, laden alles aus und nach ca. 7 Minuten, hat der Bootsmann seinen Job erledigt und wir ca. 40 km Umweg gespart. Ein mit der Ungewissheit, ob es klappt, zwar etwas nerviges Unterfangen, aber auf jeden Fall ein sehr interessantes Erlebnis.
In den nächsten Tagen ging es mit einem Ruhetag in Triabunna die Ostküste entlang bis Hobart, wo wir bei einer deutschen Familie übernachten konnten, die wir in Coles Bay kennengelernt hatten, und die uns spontan einluden, bei ihnen zu nächtigen, wenn wir in Hobart sind. Um die Innenstadt von Hobart zu erreichen, mussten wir noch die Tasman Bridge überqueren, die den Derwent River in Hobart überspannt. An sich ist diese Brücke nichts Besonderes und es ist den Erbauern auch hoch anzurechnen, dass sie an einen Radweg gedacht haben. Dummerweise wussten sie aber scheinbar nicht, wie breit ein Fahrrad ist. Jedenfalls ist der Radweg so schmal, dass wir mit unseren beladenen Rädern gerade eben so durchpassten und zum Schluss kamen dann noch schöne Treppen, um von der Brücke runter zu kommen.

Radweg Tasman Bridge

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17. März 2009

Von Hobart ging es mit dem Bus weiter nach Strahan an der Westküste, um von dort dann wieder mit dem Rad nach Norden zu fahren. Nach einem ersten flachen Tag entlang der Küste und mit einem Besuch der Henty Dunes, bis zu 30 m hohen, weit ins Land hineinragenden, Sanddünen, ging es wieder von der Küste weg und es wurde wieder hügelig. Hinzu kam noch, dass sich das Wetter verschlechterte und die nächsten Tage viel Regen hatten. Nach 2 Tagen Fahrt durch kühle Regenwälder mit so gut wie keiner Besiedelung hatten wir zum Schluss ca. 35 km in denen es fast nur noch bergab zur Küste ging. Das Ganze wurde noch versüßt durch einen angenehmen Rückenwind. Nun sind wir wieder an der Nordküste angekommen, die Sonne scheint und unser Zeug ist auch wieder trocken.

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29. März 2009

Nachdem wir im Norden die Küste wieder erreicht hatten, begannen die letzten geruhsamen Tage. Wir fuhren gemütlich, immer mit ein bißchen Rückenwind, an der Küste entlang nach Devonport, um von dort mit der Fähre zurück nach Melbourne zu fahren. Leider haben wir in den letzten Tagen keine Tiere und somit auch nicht, wie erhofft, Pinguine in freier Wildbahn gesehen. Um doch noch mal alle Tiere zu sehen, sind wir in Melbourne dann einfach in den Zoo gegangen. Das einzige was uns fehlt, ist der tasmanische Teufel.

Dann war unser Aufenthalt in Australien leider auch schon vorbei und wir verliessen Melbourne mit einem weinenden Auge in Richtung Hawaii, wo wir uns in den letzten Tagen zum größten Teil am Strand aufgehalten und erholt haben. Nichtsdestotrotz sind über 30 Inselkilometer zusammengekommen und ein bißchen amerikanische Geschichte haben wir mit einem Besuch in Pearl Harbor auch erlebt. Jetzt sind wir schon in Los Angeles und am Dienstag geht es dann von hier weiter in Richtung San Fransisco, immer der Küste folgend. Die weiteren Berichte werden sich dann im Kalifornientagebuch finden.

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25.02.09

05.03.09

14.03.09

17.03.09

29.03.09